Er verlässt gerade das Gebäude und nimmt Troll und Schlumpf mit", sagte die tiefe männliche Stimme, die aus dem Handy in Anne Bachs Händen zu vernehmen war. Die Personalchefin warf dem Geschäftsführer von König Foods, Thomas Antoni, einen fragenden Blick zu. Er saß ihr gegenüber. Antonis Handbewegung besagte: "Lassen Sie ihn, lassen Sie ihn."
Dennis Lober, der soeben entlassene Vertriebsleiter Inland von Königs Schokoladen- und Konfektabteilung wurde von einem Mitarbeiter der Personalabteilung aus dem Gebäude begleitet. Unter den persönlichen Sachen, die er mitnahm, befanden sich auch gerahmte Drucke von Troll und Schlumpf, den Werbefiguren, die König Foods für seine Anzeigenkampagne in den späten 50er und den frühen 60er Jahren entworfen hatte. Einige Mitglieder des Führungsteams - die besten Manager des Jahres 2004 - hatten diese Sammlerstücke als Teil eines Bonus erhalten. Die Drucke waren heiß begehrt, zumal es nur ungefähr ein Dutzend davon gab.
„Ich hoffe, dass ich sie niemals bei Ebay entdecke“, bemerkte Antoni nebenbei, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder dem aktuellen Thema widmete. Anne Bach war bei ihm, um mit ihm die schlechte Stimmung im
Vertrieb, die jüngste Managementkrise des Unternehmens, zu besprechen.
Dennis Lober hatte sich in der Firma hochgearbeitet. Als energischer lokaler Handelsvertreter hatte er Eindruck bei seinen Vorgesetzten gemacht. Darum förderte man ihn durch Managementseminare und machte ihn zum Gebietsleiter. Nach sechs Jahren auf diesem Posten, der Markteinführung von acht Produkten und einem Führungswechsel übernahm Lober die Spitze des Vertriebsteams Inland. Seine Kreativität und seine Impulsivität wurden sowohl als Führungsstärken als auch als mögliche Schwächen angesehen. Ungefähr ein Jahr nachdem Lober die Leitung des Vertriebs übernommen hatte, wollte König mehrere klassische Schokoriegel in limitierter Auflage in besonderen Geschmacksrichtungen auf den Markt bringen.
Das Unternehmen hoffte, der Marke damit neuen Schwung zu geben. Lober schadete sich bei diesem Projekt mit seiner impulsiven Natur: Er traf eine Reihe schlechter Entscheidungen zur Vermarktung der neuen Produkte, wandte einige fragwürdige Verkaufsmethoden an und verlor das Vertrauen seiner Kunden und seines Vertriebsteams und schließlich auch noch seinen Job.
„Der nächste Vertriebsleiter wird eine Menge kitten müssen, extern und intern“, bemerkte Anne Bach abschließend, nachdem sie die Situation geschildert hatte, und machte noch einige zusätzliche Notizen in Lobers Personalakte.
„Wir haben am Valentinstag schlechte Verkaufszahlen erzielt - ich möchte nicht, dass Ostern das Gleiche passiert“, sagte Antoni verärgert und resigniert. „Wer kommt infrage?“
Eine Gussform für das Management
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