Den CEO beraten - das klingt nach einem Traumjob. Im Chefbüro konzentriert sich die Macht, es ist das Zentrum des Geschehens. Hier sitzen einige der intelligentesten und charismatischsten Männer und Frauen der Wirtschaft. Wer Seite an Seite mit Führungskräften des größten Kalibers Fragen bearbeitet, die zehntausende von Menschen betreffen, hat eine unvergleichliche Gelegenheit, etwas zu verändern.
Doch so anregend es sein kann, CEOs zu beraten: Der Job hat auch eine verblüffende und gefährliche Seite. Gelegentlich können die Fragen, die Sie sich stellen müssen - zu Ihrer Motivation, Loyalität und Herangehensweise - schwieriger sein als die organisatorischen Probleme, die Sie gemeinsam mit den Klienten zu bewältigen haben. Ich weiß, wovon ich rede, denn in den vergangenen 25 Jahren habe ich die Chefs von mehr als zwei Dutzend Unternehmen beraten und mir dabei genau diese Fragen stellen müssen. Die Gefahren, die ich in dieser Zeit beobachtet oder am eigenen Leib erfahren habe, reichten von politischen Fettnäpfchen bis zu strategischen Intrigen.
Die Rolle des CEO-Beraters ist einzigartig, weil die Rolle des CEOs einzigartig ist. Alle Berater unterhalten symbiotische Beziehungen zu ihren Klienten, sie atmen dieselbe Luft, ringen mit denselben Herausforderungen - und nirgendwo im Geschäftsleben ist die Luft so dünn, sind die Herausforderungen so komplex wie an der Spitze. In den letzten fünf Jahren gerieten Konzernchefs zunehmend unter Druck von Aufsichtsräten, Investoren, Interessengruppen, der Presse, Politikern und Regulierungsbehörden. Doch auch in der relativen Ruhe vor diesem Sturm war der Job des CEOs mit keinem anderen vergleichbar. Hier einige Charakteristika, die ihn so besonders machen:
n Niemand sonst in einem Unternehmen verlangt so sehr nach unvoreingenommenen Informationen. Im Prinzip wissen CEOs zwar, dass jeder, der sich um ihre Aufmerksamkeit bemüht, bestimmte Interessen verfolgt. Doch sie erkennen Verzerrungen nicht immer auf den ersten Blick. Womöglich erkennen ihre internen Berater ihre eigene Voreingenommenheit gar nicht. Diese Insider geben einfach nur ihre Sicht der Dinge wieder und berücksichtigen dabei nicht, wie verzerrt ihr Blickwinkel ist.
n Niemand sonst ist so sehr darauf angewiesen, harte Wahrheiten zu hören. Doch in Gegenwart des CEOs sind die Leute auf der Hut und nicht
bereit, schwierige Themen anzuschneiden. Richard Parsons, der CEO von Time Warner, kennt beide Seiten dieser Dynamik: „Jahrelang war Gerald Levin (Parsons Amtsvorgänger - Anm. d. Red.) einer derjenigen hier, die mir am nächsten standen. Aber bei gewissen Themen zögerte ich einfach - schließlich war er der CEO“, sagte mir Parsons. „Ich muss also annehmen, dass es den Leuten, die für mich arbeiten, genauso geht.“
n Niemand sonst ist in solchem Maße Blitzableiter für Kritik - mit all dem Zorn, der Frustration und gelegentlich auch der blanken Erniedrigung, die eine solche Position mit sich bringt. Der CEO eines umkämpften Unternehmens aus der Gesundheitsbranche sagte, er freue sich immer besonders aufs Wochenende, „denn dann liegt morgens kein 'Wall Street Journal' vor der Haustür, und ich muss meiner Frau und meinen Kindern nicht erklären, warum in der Zeitung so schreckliche Dinge über mich stehen“.
Erfahrungen eines CEO-Beraters
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