Wenn Führungskräfte eine mögliche Investition bewerten wollen, sei es die Errichtung einer neuen Produktionsstätte, der Eintritt in einen neuen Markt oder die Akquisition eines Unternehmens, wägen sie die Kosten gegen die zukünftig erwarteten Cashflows ab. Um auch wirklich Äpfel mit Äpfeln zu vergleichen, diskontieren sie diese zukünftigen Finanzströme, um den gegenwärtigen Barwert (Net Present Value, NPV) zu erhalten. Wie hoch die Abzinsungsrate ist - also die Kosten des Kapitals -, spielt bei der Rechnung eine wichtige Rolle. Die Wahl dieser Rate wirkt sich entscheidend auf die Bewertung eines Projekts oder eines Unternehmens aus.
Nehmen wir ein aktuelles Beispiel: den britischen Mobilfunkriesen Vodafone. Wäre er nach der diskontierten Cashflow-Methode (DCF-Verfahren) bewertet worden, wäre aufgefallen, dass ein Sinken des Zinssatzes von 12 auf 11,6 Prozent - also keine wesentliche Änderung - den geschätzten Wert des Unternehmens um 15 Prozent oder 13,4 Milliarden Pfund erhöht hätte.
Natürlich reagieren Unternehmen oder Projekte nicht immer so sensibel auf eine Veränderung des Abzinsungsfaktors. Wer jedoch regelmäßig zu hohe Kapitalkosten in seinen Projektbewertungen ansetzt, verpasst wertvolle Chancen, die die Konkurrenz gern ergreifen wird. Ein zu geringer Faktor hat ähnlich unangenehme Folgen: Unternehmen weisen Ressourcen Projekten zu, die nicht profitabel sind und den Shareholder-Value vernichten. Firmen neigen dazu, den Diskontierungssatz einmal festzuklopfen und ihn dann über lange Zeit als Referenzwert zu verwenden - selbst wenn sich innerhalb des Unternehmens oder auf den relevanten Märkten einiges verändert. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, falsch zu rechnen, zusätzlich.
Die Standardmethode, um die Eigenkapitalkosten zu ermitteln - oder, abhängig von der Perspektive, die von einem Investor benötigte Eigenkapitalrendite -, ist das Capital Asset Pricing Model (CAPM). Diese Formel ist seit beinahe vier Jahrzehnten unverändert. Ihr zufolge ergeben sich die Kapitalkosten eines Unternehmens aus dem risikolosen Zins (typischerweise der Ertrag einer zehnjährigen Staatsanleihe) plus einem Aufschlag, der das zusätzliche Risiko der fraglichen Investition widerspiegelt. Der Aufschlag ist die Differenz zwischen dem risikolosen Zins und der Rendite des Aktienmarktes insgesamt (gemessen an einem Index wie beispielsweise dem Standard & Poor''s 500) in der Vergangenheit. Das Ergebnis wird multipliziert mit einer Korrekturgröße, um die Volatilität des Aktienkurses zu berücksichtigen und das Ausmaß, in dem er parallel zum Markt gestiegen oder gefallen ist.
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